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In Beziehung gehen. In Beziehung sein.



Draußen scheint die Sonne, drinnen wütet ein Sturm.

Draußen weilt das Glück, doch drinnen nur das Pech.

Draußen hallt das Lachen, drinnen herscht Trauer.

Draußen blüht das Leben, drinnen breitet sich aus der Tod.


Draußen bist du, drinnen bin ich.


- Manina Kistner -


Heute möchte ich über Beziehungen schreiben. Dabei geht es mir besonders um meine eigenen Erfahrungen und nicht darum, dir irgendwas zu erzählen, was du möglicherweise eh schon weißt.


Wir alle sind immer in Beziehung - nämlich in der Beziehung mit uns selbst. Die wichtigste Beziehung unseres Lebens. Es lohnt sich also diese Beziehung zu hegen und zu pflegen. Und es lohnt sich, sie ganz genau anzuschauen.

Stelle dir jetzt kurz folgende Fragen:

Wie gehst du mit dir selbst um?

Was denkst du über dich?

Liebst du dich selbst von ganzem Herzen?

Beschützt du dich?

Würdest du die Dinge für dich selbst tun, die du für deinen Partner*in tust?


Meistens tun wir viel mehr für Andere als für uns selbst.

Warum? Weil wir Angst haben vor Verlust, vor Abweisung, vor Liebesentzug, Angst vor dem Alleinesein.

Vor dem Alleinesein? Ist es nicht so, dass du nie alleine bist, weil du immer dich selbst dabei hast? Ja. In der Theorie.

Muster, die wir in unserer Kindheit gelernt haben und (vermeintlich erfolgreich) angewandt haben, führen oft dazu, dass wir nicht aufhören können im Außen nach Liebe zu suchen. Mit "vermeintlich erfolgreich" meine ich mit einem bestimmten Verhalten die Liebe und Anerkennung anderer Menschen zu bekommen. Doch dieses Verhalten schadet oft langfristig uns selbst.


Hier ein Beispiel: Vielleicht hast du als Kind Gewalterfahrungen gemacht. Du hast gelernt, dass dir nichts passiert, wenn du gar nichts machst, wenn du also in eine körperliche und geistige Starre gehst (Dissoziation). Jetzt bist du erwachsen und hast einen Partner*in. Ihr habt Streit, dein Partner*in ist wütend und schreit dich an. Du erlebst das Trauma aus deiner Kindheit erneut und wendest unbewusst wieder das Muster der Erstarrung an (Freeze). Auf deinen Partner*in wirkt dieses Verhalten wie Desinteresse. Eine Klärung des Konfliktes ist so nicht möglich. Und blöderweise laufen bei deinem Partner*in ja auch noch unbewusste Programme aus der Kindheit ab!


Wenn du gesunde Beziehungen führen willst, die dich nähren und dir rundum gut tun, dann kommst du nicht umhin, dir deine Schattenanteile anzuschauen. Oft tut es gut, sich therapeutische Hilfe oder einen erfahrenen Coach dazu zu holen. Du wirst sehen, dass sich Menschen in deinem unmittelbaren Umfeld verändern, wenn DU dir deine unbewussten Anteile bewusst machst. Manche Menschen werden sich dann von dir entfernen. Das darf so sein.


Frühe Glaubenssätze wie "Ich bin nichts wert" oder "Ich habe die Liebe nicht verdient" oder "Ich kann nichts" blockieren die Gestaltung eines zutiefst glücklichen Lebens, falls sie nicht aufgelöst werden. Kein Partner dieser Welt kann die Leere und den Schmerz in dir ausfüllen, die destruktive Glaubenssätze in dir hinterlassen.

Du wirst wie in einer Endlosspirale von einer toxischen Beziehung in die nächste schlittern. Bis du deine Themen auflöst und bis du ganz tief in dir weißt, dass Glück deine wahre Natur ist. Wenn du dir dessen sicher bist, dann wirst du diejenigen Menschen in dein Leben ziehen, die das auch so sehen. Und die vor allem DICH sehen.


Lies dir das Zitat ganz oben noch einmal durch. Und dann schließ deine Augen und fühle in dich hinein. Was lösen diese Worte in dir aus? Erkennst du dich wieder?


Ich erzähle dir jetzt von mir...

Ich habe einige schmerzvolle Beziehungserfahrungen gemacht. Ich hatte oft das Gefühl, als ich in einer Liebesbeziehung mit einem anderen Menschen war so viel für die Beziehung tun zu müssen und mich nicht ausruhen zu können. Übrigens ist die Qualität des Ausruhens und des Seins eine zutiefst weibliche Energie (Yin). Ich bin also gegen meine natürliche Energie gegangen. Ein Mann kann nicht in seiner (Yang) Energie sein, wenn du als Frau nicht in deiner natürlichen Energie bist! Eine gesunde Beziehung braucht ein harmonisches Gleichgewicht der Energien.

Zurück zu mir... Oft fühlte ich mich unverstanden, nicht gesehen und alleine mit meinen Gedanken und Gefühlen. Dieses Empfinden hatte ich wieder und wieder. Und ich habe intensiv nachgeforscht, woher diese Gefühle kommen und warum ich sie mir auch selbst(!) immer wieder in mein Leben hole. Und...ich weiß noch nicht alles :)

Was ich weiß ist allerdings:

Ich bin kein Vielleicht, ich bin ein Ja!

Ich wünsche mir eine tiefe und vertrauensvolle Beziehung auf Augenhöhe.

Ich möchte einen Mann, der mein Kind respektiert.

Ich wünsche mir einen liebevollen Umgang miteinander, Leichtigkeit und Freude zusammen.

Als ich diese Punkte ganz klar für mich hatte, habe ich mich gegen meine Beziehung entschieden. Und obwohl ich Klarheit fühlte, war es unendlich schmerzhaft.

Doch ich fühlte, dass es richtig und gut war. Und ich fühlte mich leicht. Ich fühlte mich bei mir, mit mir. Ich ließ los. Ich fühlte, ich fühlte und ich fühlte und es heilte mich jeden Tag mehr.

Und dann kam mein Partner zurück. Zu mir so wie ich bin.

Jetzt habe ich den Mut zu kommunizieren, was ich mir wünsche. Und wenn er nicht okay damit ist, dann ist das so. Ich will ich sein und ich verbiege mich nicht mehr.

Jetzt finden wir uns neu und sehen wo die Reise hingeht.

Und es fühlt sich an wie ein Neubeginn.


Du hast eine gesunde Beziehung verdient. Doch räume vorher in deinem Inneren auf. Trotzdem ist es okay Fehler zu machen und mal in alte Verhaltensweisen zurück zu fallen. Das passiert mir auch. Wichtig ist es, deinen Anteil zu sehen und Verantwortung dafür zu übernehmen.


Ich wünsche dir eine gute Sommerzeit voller Leichtigkeit, Heilung, Freude, Lachen und Verbindung!


Deine Katharina


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