Die Chakren oder Energiezentren sind ein wunderbares Tool in der yogatherapeutischen Arbeit. Sie helfen uns, bestimmte Lebensthemen zu verstehen, einzuordnen und bewusst zu machen.
Ich habe erst vor kurzem einen yogatherapeutischen Kurs gegeben, in dem die Chakren zentrale Themen waren. Weil ich das Wissen über die Chakren und die Beschäftigung damit unendlich wertvoll und wichtig finde, möchte ich alle sieben Chakren im Lauf der nächsten Wochen/ Monate (je nach meinen zeitlichen Kapazitäten;)....) auch hier im Blog thematisieren.
Wenn du energetisch mit deinen Chakren arbeiten möchtest, ist es sehr wichtig ganz unten zu beginnen und dich der Reihe nach nach oben durchzuarbeiten. Du beginnst also beim Muladhara Chakra bzw. Wurzelchakra und gehst Chakra für Chakra nach oben. Wenn ein besonderers Lebensthema gerade vorrangig bei dir präsent ist, dann kannst du natürlich auch etwas länger beim jeweiligen Chakra bleiben.
Das Schöne bei der Chakrenarbeit ist, dass unsere Chakren auf viele Reize anspringen. Neben deiner Yogapraxis können auch die Arbeit mit Affirmationen, Kristallen, Klängen, Farben oder die Aromatherapie wertvolle Möglichkeiten sein, dich deinen Chakren zu nähern.
Doch starten wir nun mit dem Muladhara Chakra.
Das Muladhara Chakra sitzt kurz über unserem Beckenboden bzw. am untersten Punkt der Wirbelsäule. Dieses Chakra ist unsere Wurzel und das Fundament unseres Energiekörpers. Wenn dieses Energiezentrum gut ausbalanciert ist, hast du schon einmal eine wunderbare Basis für alle anderen höher liegenden Chakren.
Muladhara ist der Ursprung von Shushumna, Ida und Pingala, der drei wichtigsten Nadis (Energiebahnen) im Yoga. Man geht davon aus, dass im Wurzelchakra die Kundalini Schlange schläft, die nur darauf wartet erweckt zu werden und durch Shushumna Nadi (feinstoffliche Wirbelsäule) durch alle Chakren nach oben zu steigen.
Ein gut funktionierendes Wurzelchakra äußert sich darin, dass du dich in deinem Körper und in deinem Leben wohl fühlst. Du fühlst dich sicher und geborgen und kannst (familiäre) Beziehungen gut und für beide Seiten nährend gestalten.
Das Muladhara Chakra ist Sitz unseres Unterbewusstseins. Wenn du es aktivierst, können sich ungeahnte Qualitäten plötzlich und heftig zeigen. Auf den ersten Blick kann dies unter Umständen auch schmerzhaft sein, doch das Potenzial, dass dich schmerzliche Erlebnisse auf vielen Ebenen wachsen lassen, ist definitiv vorhanden!
Falls dein Muladhara Chakra außer Balance geraten ist, könntest du das an Ängsten und Sorgen merken. Du fühlst dich mitunter rastlos und hast vielleicht auch Alpträume. Deine Erdung ist dir verloren gegangen.
Um deine Erdung wieder zu erlangen und Muladhara zu stärken bietet sich Meditation gut an. Wenn du dich mit deinem höheren Selbst verbindest, stärkst du das Vertrauen in dich selbst, in deine Wurzeln und in die kosmische Ordnung.
Die Nase als Sinnesorgan ist dem ersten Chakra zugeordnet. Deshalb kannst du dich während der Meditation gut auf deine Nasenspitze konzentrieren (Nasikagra Drishti). Diese Technik kann dir helfen, dich erneut zu erden und dich sicher zu fühlen.
Das Bija Mantra LAM ist dem Muladhara zugeordnet. Der Klang dieses Mantras harmonisiert das erste Chakra. Du kannst es zum Beispiel während der Meditation mit jedem Atemzug im Geist wiederholen.
Hilfreich in der Arbeit mit Chakren sind auch Energieverschlüsse auf körperlicher Ebene, sogenannte Bhandas. Muladhara ist gut mit Hilfe von Mula Bhanda zu aktivieren. Grundlegend spannst du mit deiner Einatmung den Beckenboden an und entspannst ihn mit der Ausatmung. Da der Beckenboden ein sehr komplexes Geflecht aus verschiedensten Muskelsträngen ist, die man auch separat anspannen kann, empfehle ich dir sehr, dich vertieft mit deinem Beckenboden auseinander zu setzen. Wenn du diese Muskeln kontrollieren lernst, wird deine Lebensqualität steigen, du kannst aktiv gegen Inkontinenz Probleme vorgehen und du wirst körperliche wie emotionale Stabilität spüren. Insbesondere nach einer Schwangerschaft ist es super wichtig, dass du dich aktiv um die Wiederherstellung der Kraft deines Beckenbodens kümmerst.
Du kannst auch konkrete Asanas praktizieren, um entsprechende Chakren zu aktivieren. Im Falle von Muladhara sind dies beispielsweise Paschimottanasana (sitzende Vorbeuge) und Ardha Matsyendrasana (Drehsitz). Generell sind stehende Asanas prima geeignet, um Muladhara zu harmonisieren. Den Fokus solltest du dabei idealerweise immer wieder auf deine Füße lenken, um dich zu erden. Auch deshalb ist Yoga am allerbesten barfuß zu praktizieren!
Wenn du es schaffst dein Muladhara Chakra zu harmonisieren, wird es dir viel leichter fallen, negative Gedanken und Glaubenssätze loszulassen und dich von Dingen zu lösen, die dir nicht gut tun. Dabei kann es hilfreich für dich sein, dir ganz bewusst folgende Fragen zu stellen:
Wie kann ich mich wieder gut mit meinem Körper verbinden?
Kann ich gute, gesunde und dauerhafte Beziehungen führen und mich von toxischen Beziehungen lösen?
Bin ich bereit, positive Veränderungen in mein Leben einzuladen?
Inwieweit bin ich bereit, mich von negativen Glaubenssätzen zu befreien?
Diese Fragen möchte ich dir als Denkimpulse mitgeben. Ich wünsche dir, dass sie dir Inspiration schenken und dich auf deinem Weg zu einem zufriedenen Selbst unterstützen!
Love und bis zum nächsten Mal,
eure Katharina
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