Das Ajna bzw. Stirnchakra repräsentiert unser drittes Auge und sitzt mittig zwischen den Augenbrauen. Ajna bedeutet übersetzt "erkennen". Dies ist das Grundthema des Stirnchakras: das Erkennen unserer spirituellen Natur.
Ajna symbolisiert Intuition und Eingebung. Intuition widerum ist ein wesentlicher Motor für unser Handeln.
Das dritte Auge ist der Punkt, an dem sich Ida und Pingala, die beiden Hauptenergieströme im menschlichen Körper, vereinigen. Aufgrund dessen lösen sich im Ajna Chakra jegliche Dualitäten auf.
Da Ida und Pingala im Muladhara Chakra beginnen und im Stirnchakra enden, besteht eine starke Verbindung zwischen beiden Chakren. Übungen, die Ajna stimulieren, können daher auch starke Wirkungen im Muladhara Chakra zur Folge haben. Aus diesem Grund ist es wichtig, bei Übungen für das dritte Auge Mula Bhanda (Beckenbodenverschluss) zu setzen.
Ajna Chakra ist das energiesensibelste aller Energiezentren, weshalb es sich auch sehr gut als Konzentrationspunkt für die Meditation eignet. Wenn sich deine Gedanken während der Meditation selbständig machen und du versuchst, deinen inneren Fokus zum dritten Auge zu lenken, wirst du schnell ein Gefühl der Ruhe wahrnehmen.
Die Farbe des Ajna Chakras ist Violett, sein Bija Mantra ist OM. Der Klang der Silbe OM symbolisiert den transzendenten Urklang, aus dem laut hinduistischer Vorstellung das gesamte Universum entstand. OM ist damit der Klang des Ganzen. Es steht für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Du kannst OM wunderbar während deiner Meditation nutzen, um dich mit deinem spirituellen Selbst, eingebettet in den kosmischen Zusammenhang, zu verbinden.
Auf der körperlichen Ebene entspricht das Ajna Chakra der Hypophyse. Diese steuert den menschlichen Stoffwechsel und den Rhythmus zwischen Wachsein und Schlafen bzw die Ausschüttung von Serotonin und Melatonin.
Ist dein Ajna Chakra in Balance, so bist du vertrauensvoll mit Qualitäten wie Intuition, aktiver Vorstellungskraft, Intellekt und dem Wissen um spirituelle Führung verbunden. Das heisst keinesfalls, dass du in esoterische und lebensfremde Sphären abdriftest. Nein, das bedeutet, dass du dein Leben gestaltest in der Gewissheit, Teil eines großen Ganzen zu sein. Das Wissen mehr als nur der eigene Körper zu sein sowie die spirituelle Eigenschaft der Seele zu erkennen, haben im Ajna Chakra ihren Ursprung.
Bezogen auf Umwelt und den achtsamen Umgang mit fühlenden und lebenden Wesen hat dies zur Konsequenz, dass wir gar nicht anders könnten als höchst sensibel und mitfühlend mit Tieren, Pflanzen und natürlichen Ressourcen umzugehen. Denn wir alle - egal welchen Körper unsere Seele wählte - leben auf diesem wunderschönen Planeten Erde. Wir alle sind miteinander verflochten durch karmische Gesetze. Wenn wir unsere Umwelt mutwillig zerstören, werden wir uns irgendwann selbst zerstören.
Ist dein Stirnchakra blockiert oder in einer Dysbalance, könnten dich vielleicht auf körperlicher Ebene Kopfschmerzen, Schwindel, Haluzinationen, Alpträume oder Konzentrationsprobleme plagen. Auf der psychisch - emotionalen Ebene fällt es Menschen mit blockiertem Ajna Chakra möglicherweise schwer, Gegebenheiten zu erkennen bzw anzunehmen, die über den analytischen Verstand hinausgehen. Schwere Gedanken und Sorgen nehmen viel Raum ein und ein Blick über den eigenen Tellerrand erscheint fast unmöglich. Stattdessen werden unbewusst übernommene Konditionierungen von außen als Richtlinie für das eigene Handeln definiert.
Alles rational erklären zu wollen, blockiert das Stirnchakra. Aktive Innenschau und Eigenreflexion stärkt es.
Wenn du die Qualitäten deines dritten Auges stärken willst, lege ich dir ans Herz, verschiedene Meditationstechniken auszuprobieren. Du musst nicht schweigend 60 Min ruhig auf einem Kissen sitzen. Es gibt auch eine Vielzahl aktiver Meditationen, zB von Osho, die dir eher helfen durch körperliche Dynamik in geistige Stille zu kommen.
Traue dich, nach innen zu schauen. Vertraue deiner dir gegebenen Seelenkraft. Dies kannst du schulen, wenn du immer wieder nach innen spürst, wie du dich in Entscheidungssituationen fühlst. JA oder NEIN? Was sagt deine Intuition?
Es geht dabei nicht um Bewertungen, sondern darum, tatsächlich zu spüren.
Auch mit Hilfe von Traumreisen und Visualisierungen kannst du deinen Blick weiten, intuitive Prozesse unterstützen und deine Fantasie erblühen lassen.
Bevor du Asanas für das dritte Auge übst, solltest du eine Intention setzen, die dich durch deine Praxis leitet. Damit öffnest du deiner Intuition eine Tür und kreierst einen wertvollen inneren Fokus.
Besonders Meditationen und das Chanten von OM laden Ajna ein, aktiv zu werden.
Auch die Haltung des Kindes (Balasana), der Krieger 3 (Virabhadrasana 3), die Kopf- zu- Knie- Haltung (Janu sirsasana), der Kopfstand (Sirsasana) und die Tiefenentspannung (Shavasana) sprechen das Stirnchakra an.
Ich wünsche dir viel Freude beim Praktizieren, freue mich wie verrückt auf ein baldiges Wiedersehen in den live Yogaklassen und singe in Gedanken mit dir ein dreifaches OM!
Love und OM, Katharina
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